Die Überraschung ist längst keine Überraschung mehr. Der Clou längst kein Geheimnis mehr. Der VfB Bottrop stellt sich in der Leitung neu auf und unterstreicht damit seine hochgesteckten Ambitionen. Dabei konnte der VfB einen echten Kracher als sportlichen Leiter gewinnen. Thomas Gerstner übernimmt den Posten ab dem 01.07. und will seine jahrelange Profierfahrung in das Projekt VfB Bottrop einfließen lassen. Ganz alleine kommt er nicht.
Strukturen schaffen und ausbauen
Der Vorstand des VfB Bottrop ist nie verlegen seine ambitionierten Ziele zu formulieren. Und um diese zu erreichen und die Ernsthaftigkeit dahinter zu untermauern, gilt es nicht nur Zeichen zu setzen, sondern auch Strukturen zu schaffen. Die Besetzung des sportlichen Leiters war mittlerweile unumgänglich, dass man mit dem 55-jährigen Thomas Gerstner einen solchen Hochkaräter für diese Position bekommt, sicherlich außergewöhnlich. „Wir wollen in die Oberliga und dafür müssen wir uns besser aufstellen. Mit den Jungs, die wir nun in der Leitung dazugekommen haben, ebnen wir dem Weg für die Zukunft“, so der 1. Vorsitzende Gündüz Tubay in gewohnt forscher Manier. Thomas Gerstner ist dagegen etwas zurückhaltender: „Der Verein hat Ambitionen, ich werde meine Erfahrungen einbringen, um den Verein nach vorne zu bringen. Dabei geht es nicht nur um die sportliche Seite, es geht auch ums Schaffen und Ausbauen von Strukturen. Ich denke, wenn diese geschaffen sind, dann kann man auch hier Erfolg haben.“
Eine Vita, die sich sehen lassen kann
Vor Wochen gab der Vorstand die Verpflichtung von Dirk Griesdorn als Sportdirektor bekannt, nun folgen zwei weitere wichtige Bausteine in Form des sportlichen Leiters Thomas Gerstner und des Chefscouts Adolf Preschern. Beide waren viele lange Jahre im Profifußball unterwegs und somit ist es eigentlich eher ungewöhnlich, dass man bei einem Verein aus der Bezirksliga anheuert. Also was zieht Gerstner, der insgesamt 292 mal in der zweiten Bundesliga aktiv beteiligt war und zuletzt den SV Straelen in der Regionalliga als Trainer betreute, nach Bottrop? „Der Kontakt kam über Dirk Griesdorn. Ich bin langjährig mit ihm befreundet, er ist Bottroper und Feuer und Flamme für den VfB. Wir haben Freude an gemeinsamen Projekten und mit der Euphorie für den VfB hat er mich direkt angesteckt. Und so ist der VfB nun ein neues Projekt, welches wir mit Spaß, Freude und dem nötigen Ehrgeiz angehen werden. Ab dem 01.07. kann ich mein Wissen und meine Erfahrungen mit einbringen“, erklärt Gerstner. Und Erfahrungen hat Gerstner in seiner Vita schon einige gesammelt. So spielte er nicht nur in der 1. Bundesliga für den FC Homburg, sondern kickte ebenfalls für Vereine wie Arminia Bielefeld, VfL Wolfsburg, VfB Oldenburg oder Carl-Zeiss Jena. Bei Arminia Bielefeld war er auch Cheftrainer in der zweiten Bundesliga, war zwei Jahre Co-Trainer bei Sturm Graz unter Franco Foda und trainierte die Frauenmannschaft des MSV Duisburg und die U19 der Frauen von Nordkorea. Finden wir nun wieder den Bogen zu unserem VfB Bottrop und der Frage, was es dort für einen sportlichen Leiter zu tun gibt. „Es gibt so viele Potenziale die man angreifen kann und wird. Neben der sportlichen Organisation wie der Kaderplanung geht es auch um Punkte wie Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Pressearbeit und Infrastruktur. Man sieht also in wie vielen Bereichen man die Hebel anziehen kann, um das Projekt nach vorne zu bringen“, freut sich Gerstner über seine zukünftige Aufgabe.
Österreichischer Flair im Jahnstadion
Mit Adi Preschern kommt ein weiterer neuer Mann beim VfB hinzu, der durch seine unglaublich guten Kontakte den VfB unterstützen soll. Der Österreicher Preschern, der über zehn Jahre in Österreich
Profifußball gespielt hat und zehn Jahre im Trainerstab des Wolfsberger AC stand, war zuletzt Sportdirektor beim österreichischen Viertligisten DSV Leoben und holte dort gar Carsten Jancker als
Trainer hin. Preschern hat also Erfahrungen in ambitionierten Projekten, kann an der ein oder anderen Stelle auch für den VfB seine Kontakte spielen lassen. „Seit eineinhalb Jahren kenne ich nun
Adi persönlich. Ich freue mich, mit ihm das Projekt angehen zu können. Er verfügt über wahnsinnige Kontakte und weiß genau, wie man etwas bewegt bekommt. Der VfB zeigt jedenfalls das Potenzial
hier was bewegen zu können“, so Gerstner.
„Primär gilt es sicherlich sich einem Überblick zu verschaffen und Strukturen so zu verbessern, dass wir den Weg einschlagen können, den der ganze Verein einschlagen will. Das spürt man hier.
Sportlich gesehen liegt der Fokus jetzt aber erst einmal kurzfristig auf den Aufstieg der ersten Mannschaft in die Landesliga und der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die A-Liga. Mittelfristig
kommen dann noch viele weitere Aufgaben dazu“, wagt Gerstner einen kurzen Blick in die Zukunft.