Der VfB Bottrop ist dreimal ganz vorne

Die Trophäen für die Sieger waren mit einer Schutzfolie abgedeckt, die Fußballfans drängten sich unter Pavillons, Dutzende Regenschirme prägten das Bild auf den Zuschauerrängen im Blankenfeld. Auf der Kunstrasenanlage des SV Rhenania trotzten die besten Bottroper Nachwuchsspieler in den Altersklassen der A- bis E-Junioren den Wetterbedingungen und ermittelten in umkämpften Duellen die Stadtmeister 2017.

A-Junioren setzen sich mit 3:1 gegen einen starken VfL Grafenwald durch. Auch die C-Junioren aus dem Jahnstadion überzeugen im Finale.

In der Gesamtbilanz lag der VfB Bottrop vorn:

Drei seiner insgesamt vier qualifizierten Teams setzten sich in den Endspielen durch.

Den klarsten Erfolg gab es bei den C-Junioren. Reaktionsschnelligkeit und eine gute Vorbereitung gehören zu den Qualitäten einer Fußballmannschaft. Der Nachwuchs des VfB Bottrop überzeugte mit diesen Eigenschaften gegen Barisspor. Auch abseits des Platzes: Der Schlusspfiff war kaum verhallt, da präsentierten sich die frischgebackenen Titelträger in schwarzen T-Shirts mit weißer „Stadtmeister 2017“-Aufschrift; auf der Rückseite standen die Namen von Trainern und Team und die Feststellung: „VfB Bottrop C1 - Die Nummer 1 der Stadt sind WIR“. „Es hätte auch daneben gehen können, die vorher zu drucken. Aber das war es uns wert, die Mannschaft hat diesen Sieg so sehr herbeigesehnt und gewollt. Wir waren oft dicht dran an einem Titel“, erklärten Thimo Lau und Fabian Sosna, die mit Kevin Pietrucha und Aycal Cakoglu den VfB-Nachwuchs trainieren.

Führung durch Bünyamin Damar

Bünyamin Damar hatte seine Farben bereits nach sieben Minuten in Führung gebracht. Niklas Heckmann erhöhte auf 2:0 (19.). Alper Sökmen erzielte für Barisspor das 2:1 (32.), aber Can Türkmen stellte den alten Abstand wieder her. „In der zweiten Halbzeit war unsere Priorität, die Spielkontrolle zu behalten.“ Erst kurz vor Schluss hatte Barisspor noch eine sehr gute Möglichkeit. „Wenn der reingeht, wird es vielleicht noch mal spannend, aber der VfB ist ohne Zweifel verdient Stadtmeister“, stellte BSB-Coach Dogukan Oruc fest. „Für uns war es ein Erfolg, im Endspiel zu sein, wir arbeiten daran, im nächsten Jahr mit mehreren Teams in den Endspielen zu sein.“

Erst wenige Minuten vor Schluss wurde das Finale der A-Junioren entschieden. Zwar war der VfB im Duell mit dem VfL Grafenwald die tonangebende Mannschaft, doch die Wöller blieben bis zum 3:1 durch Ersin Erbagci (88.) im Spiel, nicht zuletzt, weil Robin Platzek im VfL-Tor eine hervorragende Leistung ablieferte. Ausgerechnet ihm unterlief vor dem Treffer, der die Titelträume seiner Mannschaft beendete, ein unnötiger Abspielfehler. Zuvor hatten die Grafenwälder vergeblich versucht, den knappen Rückstand doch noch wettzumachen: Der VfB hatte es verpasst, mit einem seiner guten Tormöglichkeiten die Partie vorzeitig zu entscheiden. „Wir waren 90 Minuten überragend, aber wir haben lange Zeit nur 2:1 geführt, da ist es klar, dass Grafenwald noch mal kommt. Aber unsere Spieler haben sehr gut gekämpft“, lobten Erdal Balli und Recep Yalcin.

In der interessanten Begegnung hatten die Wöller die erste Chance durch Hendrik Bromkamp, im Gegenzug ging ein Abschluss des VfB knapp am gegnerischen Tor vorbei. Dem Warnschuss folgte drei Minuten später der Torerfolg: Nach einem Angriff über die linke Seite war Mohamad Al-Hakim für die VfL-Defensive nicht zu fassen. Die Grafenwälder steckten den Rückschlag rasch weg. Christian Liesenklas schickte Bromkamp auf die Reise, der den Ball zum 1:1 einschob (10.). Das war der Pausenstand trotz guter Möglichkeiten für den VfL (21., 42.) und den VfB (30., 43., 44.). In der zweiten Halbzeit gelang dem VfB erneut eine frühe Führung, Can Esen markierte das 2:1 (48.). Die Antwort des VfL blieb diesmal allerdings aus und Trainer Tim Strohmeier stellte fest: „Der Sieg des VfB ist so was von verdient, wir haben keinen Zugriff auf das Spiel bekommen. Trotzdem bin ich stolz auf meine Mannschaft. Wir spielen mit nur 13 Spielern im Kader eine gute Saison.“

Sieben Tore im Finale der E-Junioren

Es war abzusehen, dass dieses Spiel ein torreiches werden würde, zwei offensivstarke Teams hatten sich ins Endspiel geschossen. Dass es eine derart knappe Entscheidung werden würde, hatten wenige erwartet. „So schwer hatten wir uns das nicht vorgestellt“, gab Trainer Philipp Drießen, nach dem 4:3-Erfolg des VfB Bottrop gegen die E-Junioren von Blau-Weiß Fuhlenbrock unumwunden zu. „Die Fuhlenbrocker waren kämpferisch richtig gut. Sie haben das in der Abwehr sehr gut gemacht und uns kaum Räume gegeben. Und bei ihren eigenen Chancen waren sie sehr konsequent.“ Hellwach starteten die Fuhlenbrocker in das Endspiel und führten durch die Treffer von Younes (2.) und Elyes (3.). Noch in derselben Minute erzielte Richard Kerwer den Anschlusstreffer. In der neunten Minute war Richard nach einer sehenswerten Kombination erneut erfolgreich. Der Widerstand der Fuhlenbrocker war dennoch nicht gebrochen, im Gegenteil. Fabian ließ dem VfB-Schlussmann bei seinem Freistoß zum 3:2 keine Möglichkeit zur Abwehr.

BW Fuhlenbrock und der VfB Bottrop lieferten sich bei den E-Junioren ein packendes Finale.  Foto:  Jung
BW Fuhlenbrock und der VfB Bottrop lieferten sich bei den E-Junioren ein packendes Finale. Foto: Jung

In der Kabine fanden die VfB-Trainer wohl die richtigen Worte. In der 33. und 35. Minuten sorgten Kerwer und Noah Krzyzanowski für den Ausgleich und das 4:3 für den VfB. Das Spiel blieb bis zum Abpfiff sehr umkämpft, ein Treffer fiel aber nicht mehr. Trotz der knappen Niederlage war das blau-weiße Trainerteam Michael Busch, Dirk Kremer, Sven Kuhlmann und Steffen Ludwig nicht enttäuscht. „Ich denke, ich spreche für uns alle: Wir haben richtig gut dagegen gehalten und ordentlich verteidigt“, sagte Ludwig. „Wir sind sehr, sehr stolz auf diese Mannschaftsleistung.“

BW Fuhlenbrock überrascht bei den D-Junioren

Der 2:0-Sieg der D-Junioren von BW Fuhlenbrock gegen den VfB Bottrop war wohl die größte Überraschung des Finaltages. Stolz streiften sich die Spieler von Marvin Kleinemeier und Jens Peters die roten T-Shirts über, die der Sponsor der Stadtmeisterschaften, die Sparkasse Bottrop, nebst den Pokalen für alle Finalsieger gestiftet hatte. In diesen Momenten des Jubels haben sich sicher viele an die sehr bittere Niederlage gegen den VfB in der Meisterschaft erinnert. Am 17. März hatte das Team von Raif Yalcin, Arif Isci und Mike Wischlewski den Fuhlenbrockern auf deren heimischen Anlage neun Tore eingeschenkt, sechs davon allein in der zweiten Halbzeit. Doch die Spieler ließen dieses Ergebnis hinter sich, erkämpften einen glücklichen, aber nicht unverdienten Erfolg gegen den Favoriten.

 

Durch „zwei kuriose Tore“ - so formulierte es Fuhlenbrocks Carsten Lange-Neuerburg - setzten sich die Blau-Weißen durch. In der 12. Minute profitierte sie von einem groben Fehler in der Abwehr des VfB. Das Selbstvertrauen wuchs mit jeder Minute. In der 54. Minute leistete sich der VfB einen erneuten Schnitzer, Fuhlenbrock erhöhte auf 2:0. Und durfte nach endlos scheinenden Schlussminuten jubeln. Mit dieser Leistung versetzte der blau-weiße Nachwuchs sogar die eigenen Trainer in Erstaunen. „Wir hatten nach dem 0:9 in der Meisterschaft befürchtet, dass wir kein Land sehen werden, aber unsere Spieler haben uns sehr angenehm überrascht.“

Ein Tor entscheidet das Finale der B-Junioren

Matchglück war der entscheidende Faktor im Duell der B-Junioren, denn Fortuna Bottrop und der VfB Kirchhellen spielten auf Augenhöhe und es gab kaum mitreißende Torraumszenen. Die Zuschauer mussten bis zur 70. Minute ausharren, bis sich die Offensivkräfte erstmals bemerkenswert in Szene setzen konnten. Der VfB scheiterte zunächst mit einem Heber, dann klärten die aufmerksamen Fortunen einen Eckball aus der Gefahrenzone. Ein Missverständnis zwischen Kirchhellens Keeper Finn Simons und einem seiner Vorderleute leitete zwei Minuten später den spielentscheidenden Treffer ein. Fortunas Kapitän Jan Franke bediente Mika Zdig mustergültig.

 

Als Kirchhellens Lars Josten in der Schlussminute einnetzte, war der Jubel des VfB-Anhangs lautstark - und endete abrupt: Schiedsrichter Deniz Kinac gab den Treffer nicht, ein Kirchhellener hatte im Abseits gestanden. „Ein Unentschieden wäre sicher das gerechte Ergebnis gewesen, aber so ist Fußball“, nahmen die VfB-Trainer Manfred Thimm und Peter Josten die Entscheidung sportlich. „Beiden Mannschaften war anzumerken, wie nervös sie waren, die Stadtmeisterschaften haben mittlerweile einen Stellenwert in Bottrop“, urteilte Fortunas Coach Marc Hosberg. „Es hatte sich angedeutet, dass die Mannschaft das Spiel gewinnt, die hier das erste Tor macht.“


Quelle: WAZ





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