Keine Tore gab es im Landesliga-Derby zwischen dem VfB Bottrop und Arminia Klosterhardt und demnach auch kein Sieger. Doch das spielte vor allem beim Gastgeber eine untergeordnete Rolle. Denn VfB-Cheftrainer Mevlüt Ata hatte gleich zwei Trauerfälle binnen weniger Stunden vor dem Spiel zu verkraften.
VfB Bottrop - Arminia Klosterhardt 0:0
Erst verstarb der Schwiegervater und bei Atas Ankunft am Fußballplatz bekam er die Nachricht, dass die Schwiegermutter direkt danach auch verstorben sei. „Das darf nicht unbedingt als Ausrede für
die Mannschaft gelten, ist aber sicherlich mit ein Grund. Denn sie hat natürlich auch mit dem Trainer gelitten“, gab Co-Trainer Christian Müller nach dem Spiel zu Protokoll. Immerhin habe sich
die Mannschaft dadurch auch zusammengerauft, wie Müller es beschrieb. Für ein Tor reichte es aber in 90 Minuten nicht.
Arminia-Trainer Hans-Günter Bruns ärgerte sich über das Unentschieden. „Erst einmal hasse ich sowieso 0:0-Spiele und dazu kommt noch, dass wir heute sechs Torchancen hatten und der Gegner nur
eine. Natürlich kann ich dann nicht zufrieden sein. Andererseits muss man auch ehrlich zugeben, dass wir kurz vor Schluss auch noch hätten verlieren können, wenn Norman Seitz nicht noch eine
dicke Torchance vom VfB vereitelt hätte.“ Darin waren sich beide Seiten einig. „Das wäre natürlich der Lucky Punch gewesen. Wir standen hinten solide und haben immer wieder versucht, Nadelstiche
nach vorne zu setzen. Aber in der 86. Minute hatte Mario Zoranovic die dickste Möglichkeit, als er wenige Meter vor dem Tor die Gelegenheit zum 1:0 hatte. Aber der Torhüter konnte die Möglichkeit
stark parieren“, blickte Müller auf die Schlussminuten zurück. Und damit waren unter dem Strich die Torhüter beider Mannschaften die Garanten dafür, dass kein Tor im Jahnstadion fiel. Denn
bereits in den ersten 120 Sekunden musste VfB-Schlussmann Marco Rinski gleich doppelt auf der Hut sein. „Da hatten wir zwei Riesen-Möglichkeiten, die Rinski aber stark hält. Das war für mich aber
auch schon ein Anzeichen dafür, wie das Spiel verlaufen könnte“, ahnte Bruns schon nach zwei Minuten, dass es ein 0:0-Spiel werden könnte.
Während der VfB durch das sechste Unentschieden im 14. Spiel den zweiten Saisonsieg verpasste und auf dem drittletzten Platz haften bleibt, konnte die Arminia trotz zweier verlorener Punkte einen
Platz höher klettern und profitierte vom 0:3 Rellinghausens gegen Tabellenführer Schonnebeck. Doch über die Platzierungen machten sich beide Seiten nach dem Spiel auch weniger Gedanken. Dazu ist
die personelle Situation zu angespannt. Auf Seiten der Gastgeber musste Sezer Akmisir nach 80 Minuten und einer Platzwunde am Kopf nach einem Luftduell ausgewechselt und im Krankenhaus genäht
werden. „Da wir es vorne eh schon nicht so dicke haben, hoffen wir, dass er nicht zu lange ausfällt“, sagte Müller zu Auf’m Platz. Und auch Bruns dürfte weiterhin Sorgenfalten auf seiner Stirn
haben. Die zuletzt angeschlagenen und noch nicht topfitten Samet Sadiklar und Philip Bauer mussten für die noch von einer Erkältung angeschlagenen Nico Kuipers und Carsten Weißert eingewechselt
werden. Kuipers bekam wie Marvin Basha, der von der Zweitvertretung hochgezogen wurde, ein Sonderlob. „Marvin hat seine Sache in der Innenverteidigung gut gemacht und auch Nico war im Mittelfeld
gut. Das waren heute positive Aspekte“, fasste Bruns abschließend zusammen.