Ein Schiedsrichter hat es immer schwer, keine Frage, dass weiß jeder der einmal ein Fußballspiel geleitet hat. Am liebsten wäre uns allen wenn Spiele von angesetzten Schiedsrichtern geleitet werden, dass ist aber im Kreis 10 nicht möglich, Grund: Schiedsrichtermangel. Wenn dann die Einigung auf einen Schiedsrichter fällt, muß man schon Glück haben, jemanden erwischt zu haben der nicht durch die Vereinsbrille pfeift.
Diesmal besonders schlimm, dass kann auch nicht unser Auftrag an die Jugendlichen sein, durch wissentlich klare Fehlentscheidungen, für Unruhe und Aggressionen zu Sorgen. Man muß sich vor Augen führen, dass es in Nichtaufstiegsberechtigten Gruppen um nichts geht, aber immer wieder diese Benachteiligungen verschiedenster Art, das Ko...... mich langsam an. Um dann an der Außenlinie die Ruhe zu bewahren und als Vorbild zu fungieren, ist manchmal eine Herkulesaufgabe. Wie soll man das den Jugendlichen und Eltern erklären, was da an manchen Wochenenden abgeht, auf den Sportplätzen. Das einzige wäre genau so zu werden und die Kinder wie scharf gemachte Hunde aufs Spielfeld zu hetzen und wenn das nicht reicht, zusätzlich das Spiel verpfeifen ! Das Fass ist jetzt endgültig übergelaufen, ich werde jetzt auf jedliches Fehlverhalten meiner gegnerischen Mannschaften achten (zuviele eingesetzte Spieler, nicht spielberechtigte Spieler, Passvergehen usw.) so wie ich es bei meiner eigenen Mannschaft schon immer mache. Jetzt darf sich jeder den Schuh anziehen, der für passend gefunden wird !!!
Spielbericht
Schlechte Platzverhältnisse sorgten für ein schweres Spiel, technisch Anspruchvolles Spiel fast unmöglich. Zumindest war der Jahnplatz noch nicht gesperrt und bespielbar und die Mädels wollten, trotz Dauerregen spielen. Der Kreis hatte uns eine Schiedsrichterabsage erteilt und so nahm der Gästetrainer (selbst Schiedsrichter) diese Einladung an. Es entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein schlechtes Spiel von beiden Seiten, die VfBerinnen waren zu unsortiert und hatten fast alle Vorgaben vergessen, die Besprochen worden waren. Einzig die überharte Spielweise der Essenerinnen war auffällig, diese wurden aber nicht zurückgepfiffen. So wurde das Spiel zunemenst ruppiger und nach ca. 15 Minuten konnte eine VfBerin nicht mehr an sich halten, nachdem ihr mit Absicht auf ihren Fuß getreten wurde. Jetzt wurde es unverständlich, ich wollte die Spielerin aus Schutz für sich und die anderen auswechseln, durfte das auch, trotzdem kam der Schiedsrichter zu uns, um die Spielerin wohl zu belehren. Meine Spielerin sagte, emotional bedingt, was die Essenerin ihr an den Kopf geworfen hatte, dass bezog der Schiedsrichter auf sich, als hätte er darauf gewartet, und ließ die VfBerinnen mit einer weniger spielen. Das konnte jetzt keiner verstehen und die anderen VfBerinnen hatten fast keine Lust mehr weiterzuspielen. Ziel erreicht und 5 Minuten später durften sich die Essenerinnen über das 1:0 freuen. Noch 20 Minuten bis zur Pause, eine weniger, bei diesen Platzverhältnissen mit schlechter Mannschaftsmoral. Jetzt kam auch noch Pech hinzu, Spielführerin Michele Bethscheider mußte mit Muskelfaserriss ausgewechselt werden und Dilara Yilmaz übernahm die Verantwortung. Die Mädels überstanden diese Phase aber ohne weiteres Gegentor und gingen Klatschnass und körperlich am Ende, in die Kabine.
Oh man, jetzt Wogen glätten, Emotionen runterfahren, die Mädels aufbauen und erklären, was da gerade passiert ist. Die hatten keine Lust mehr weiterzuspielen, kein Wunder, bei diesen Benachteiligungen. Aber wir spielen immer noch Fußball, da muß man mit allen Gegebenheiten klar kommen. Also Los, harte Kabinenansprache und taktische Umstellungen, Kraft tanken und zeigen das wir nicht gewillt sind aufzugeben.
VfBerinnen dominierten die zweite Halbzeit
Jetzt mußte jede Spielerin sehr lange Wege gehen und in der Abwehr ging es jetzt nur noch 1 gegen 1. Wir wollten zeigen das mit einer weniger auch Druck ausgeübt werden kann und das überraschte die siegessicheren Essenerinnen. Die zweiten 40 Minuten gehörten nur den VfBerinnen, die Gegner schienen völlig überfordert dem Druck standzuhalten. Ein Aufopferungsvoller Kampf began mit einem Turm in der Abwehr "Burcu Yalcin", sie ging an ihre Grenzen, gewann jeden Zweikampf und machte Druck in der Offensive. Ja, dass macht den Fußball aus und einen Heidenspass den Mädels zuzusehen und diese anzufeuern. In der 65. Spielminute wurden die VfBerinnen ihrer Spielweise belohnt, Jana Uhland tankte sich im Mittelfeld gegen mehrere Gegenspielerinnen durch, ließ sich nicht vom Ball trennen, lief alleine auf das Borbecker Tor zu und schoß trocken ins linke Eck ein, 1:1, dass erste Tor für Jana, was für ein Jubel, was für eine Mannschaftsmoral. Die Taktik änderten wir nicht, warum auch, hinten reinstellen und ein Unentschieden retten, wozu ? Wir wollten uns belohnen und spielten die Essenerinnen weiter an die Wand. Die Mädels gaben alles und mußten fast alle 10 Minuten ausgewechselt werden, die waren völlig fertig aber gewillt zu kämpfen. Leider wurde die Mannschaft nicht belohnt, ein Befreiungsschlag der Borbecker Abwehr, brachte den Ball auf die sichtlich im Abseits stehende Stürmerin der Gegner, die lief alleine auf das VfBer Tor zu und erzielt 5 Minuten vor Spielende das alles entscheidene 2:1. Ein letztes Aufbäumen der Mädels wurde nicht mehr belohnt. Schade das manche Spiele so enden müssen.
Fazit: Die zweite Halbzeit war aller Ehren wert. Klasse kämpferische Mannschaftsleistung. Wir haben noch nie mit einer Feldspielerin weniger spielen müssen, dass war wieder eine wichtige
Erfahrung.
Herzlichen Glückwunsch an Dilara Yilmaz, zum 50ten Spieleinsatz für den VfB.
Ein Sonderlob an Burcu Yalcin und Melina Kowall, für ihre kämpferische Leistung.
Genesungswünsche an Michele Bethscheider, komme schnell wieder.
Ein Lob an die ganze Mannschaft, es wurde in der zweiten Halbzeit mit enorm viel Leidenschaft gespielt.
Oliver Stuchlik
VfB Bottrop 1900
1:2 (0:1)
Meisterschaft
2012/2013
12. Spieltag
SV Essen-Borbeck
Allgemeine Informationen:
Aufstellung:
VfB: Darleen Sturm, (C) Michele Bethscheider, Burcu Yalcin, Melina Kowall, Jana Uhland, Duygu Yalcin, Sevilay Akduman, Cicek Kinac, Aysin Cibir, Kim Knipping, Dilara
Yilmaz.
Tore / Vorlagen:
Jana Uhland zum 1:1